Landesparteitag

Liebe Mitstreiter,

für mich persönlich gehen am kommenden Sonntag turbulente zehn Monate ihrem Ende entgegen. Auf unserem letzten Landesparteitag ist Christoph Hörstel fulminant mit seinem Versuch gescheitert, seine sicherlich fundierten Kenntnisse geopolitischer Strategien, auf`s Ländle zu übertragen. Seine durchsichtige Absicht, den starken Landesverband im Südwesten zu teilen, um weiterhin unangefochten vom fernen Berlin aus herrschen zu können, ist grandios gescheitert.

Er ist gescheitert an uns. An uns und unserem Unwillen, uns für derartige Spielchen missbrauchen zu lassen. Hörstel musste einen überhasteten Rückzug antreten, als die Stimmung im Saal umschlug und dem damaligen Bundesvorsitzenden harsche Kritik bis hin zu Buh-Rufen entgegnet wurden.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Hörstel mit seiner undemokratischen Vorgehensweise exakt auf diesem Parteitag den Grundstein für seinen eigenen Fall im November gelegt hatte. Denn die beabsichtigte Teilung des Landesverbandes fand nicht statt. Sie scheiterte an etwas, was im geopolitischen Horizont des Herrn Hörstel nicht vorgesehen war: Die beiden Parteien sprachen miteinander, stellten persönliche Interessen vollständig hinter die gemeinsame Sache zurück und begannen ohne weiteren Zeitverzug in die Hände zu spucken.

Das Ergebnis gipfelte in dem Wahlkampfauftritt in Stuttgart Stadtmitte, der der größte und erfolgreichste seiner Art im gesamten Bundesgebiet bleiben sollte. Dabei spielte erneut die Rede des herbeigeeilten Bundesvorsitzenden eine bescheidene, von vielen sogar als kontraproduktiv empfundene Rolle. Der Erfolg dieser Veranstaltung hatte ihren alleinigen Ursprung im Zusammenhalt unzähliger Mitglieder, die alle Herausforderrungen, vom Antrag der Kundgebung, über die Vorbereitung der Aktivitäten, bis hin zur Durchführung des Programms und dem unermüdlichen Verteilen von Flyern, bravourös meisterten.

Alle unsere Anstrengungen durch Aufhängen von Plakaten, Malaktionen und Informationsständen brachten letztendlich aber nicht das gewünschte Ergebnis. Dennoch haben wir weit über 10.000 Menschen in Baden-Württemberg erreicht. Eine ganz gewaltige Leistung, wenn man auf die unzureichenden Mittel und vor allem, die völlige Plan- und Konzeptlosigkeit des damaligen Bundesvorstandes berücksichtigt. Wie wir heute wissen, bestand weder eine Mitgliederverwaltung, die die fristgerechte Rechnungsstellung der Beiträge ermöglicht hätte, noch wurden Finanzrücklagen gebildet oder umsichtig gewirtschaftet. Selbst unsere Satzung ist lediglich bis zur Bundestagswahl ausgelegt gewesen und lässt zumindest einen begründeten Verdacht über die Absichten des damaligen Bundesvorstandes zu. Die Tatsache, dass eine neue Partei flugs aus dem Hut gezaubert wurde, lässt ebenfalls tief blicken.

Begründet auf dem Zusammenhalt der eigentlich gegeneinander in Stellung gebrachten Flügel im Südwesten, ging ein Signal aus, das in der ganzen Republik gesehen wurde und dem Herr Hörstel nur noch durch seinen Austritt beantworten konnte, um zumindest den Rest eines Anscheins von aktivem Handeln zu wahren.

Ein Neuanfang mit vielen positiven Signalen

Dem folgte ein mittlerweile halbjähriges Aufräumen des unbeschreiblichen Chaos in allen Bereichen, die eine Partei betreffen. Aus der Ein-Mann-Show musste quasi über Nacht und unter der denkbar schlechtesten Voraussetzung einer Finanzsperre, eine komplette Kernsanierung durchgeführt werden. Ohne Bezahlung der unzähligen Arbeitsstunden, ohne hauptamtliche juristische Unterstützung, ohne tragfähige Strukturen, auf die zurückgegriffen werden konnte. Aber nicht ohne Hoffnung. Jeder Tag führt uns deutlicher vor Augen, dass ein Wechsel in der politischen Handlungsweise dringend geboten ist und alle Akteure haben ihren glühenden Eifer von dem Wissen beseelt eingebracht, dass wir die einzige Partei sind, die an die Wurzel des Übels geht und sich den notwendigen Herausforderrungen stellt.

Das hat Zeit in Anspruch genommen und wurde von vielen Mitgliedern als eine Zeit des Stillstandes wahrgenommen. Dieser Eindruck ist absolut verständlich, aber ich kann Ihnen durch den Einblick, den ich durch das Amt, das Sie mir zugewiesen habe, erhalten habe sagen, dass das Gegenteil der Fall ist. Die Arbeit geschah nur weitestgehend unbeobachtet und wurde von Menschen getragen, die sich nicht in den Vordergrund drängen und für jeden kleinen Fortschritt auf Lob und Anerkennung hoffen. Wir wollen weg von der Ein-Gesicht-Partei und genau das haben wir erreicht. Die Klausurtagung am vergangenen Wochenende hat erneut gezeigt, dass viele der engagiertesten Menschen sogar bereit sind, Geld zu zahlen, um ihre Arbeitskraft einzubringen und die Ergebnisse, die erzielt werden konnten, sind mehr als beeindruckend.


Unser Landesparteitag am 13. Mai


Mit dem Landesparteitag am kommenden Sonntag wird ein immens wichtiger Zwischenschritt erreicht, der uns endlich volle Handlungsfähigkeit auf Landesebene zurückgeben wird und damit zwingende Voraussetzungen für einen Bundesparteitag im Herbst schafft, mit dem der Sanierungsfall, den Christoph Hörstel uns hinterlassen hat, dann endgültig seinen Abschluss finden wird. Auf diesem Landesparteitag werden, neben den Ämtern des Landesvorstandes, auch die Delegierten des Landes Baden-Württemberg für den Bundesparteitag gewählt. Wir brauchen also dringend Menschen, die bereit sind, sich der Verantwortung in ganz unterschiedlichen Bereichen zu stellen.

Ich bitte Sie ganz persönlich, der Einladung am kommende Sonntag zu folgen und dort neuen Funktionsträgern die Aufgabe zu erteilen, unser Schiff auch in künftigen Stürmen mit der Weitsicht und Sorgfalt zu lenken, die in den vergangenen sechs Monaten entwickelt und gelebt wurde.

Ich möchte Sie ein weiteres Mal darum bitten, sich in den Kreis derer einzureihen, die sich bereits für Ämter beworben haben, oder sich als Delegierter zur Verfügung zu stellen. Im Optimalfall haben Sie am Sonntag bereits die Bescheinigung zur Wählbarkeit aus Ihrem Bürgerbüro dabei (Die Bescheinigung ist kostenfrei und benötigt lediglich einige Minuten Ihrer Zeit).

Ich wünsche Ihnen einen schönen Feiertag und freue mich auf ein Wiedersehen am Sonntag.

Ihr

Wolfgang Bloch


Detailinfomationen zum Landesparteitag

Der Landesparteitag findet am Sonntag, 13. Mai 2018 von 09:30 Uhr – ca. 18:00 Uhr in Stuttgart statt:

Restaurant Theater Friedenau
Rotenbergerstraße 127
70190 Stuttgart

Bitte Mitgliedsausweis und/oder Personalausweis mitbringen.