Russland-Deutschland: „Wir halten euch für ehrliche Leute und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Fangen wir an.“

Die erste Reise durch Russland und die Ukraine brachten einige Überraschungen hervor

Vom 19. bis 28. Juni 2019 fand unsere erste Reise unter dem Dach des Projekts „Prospekt Mira“ statt. Mit stolzen 8 Teilnehmern kamen wir unserem Ziel einen entscheidenden Schritt näher. Wir wollen die wahren, friedlichen, freundschaftlichen und gesunden Interessen der deutschen und der russischen Kulturen untereinander bekannter machen. Dazu haben uns unsere Freunde von der ,,Schule des gesunden Menschenverstandes“ bei der Vorbereitung großartig unterstützt, und von russischer Seite bis zu unserem Eintreffen und die ganze Reise über unglaublich viel in die Wege geleitet. An dieser Stelle ein großes Dankeschön nach Russland und ebenso an unsere drei russischsprachkundigen Teilnehmer für die Organisation und die permanente Pflege der Verbindung. Die „Übersetzung“ funktionierte wie in einem guten „Getriebe“.

Ehrliches Miteinander als Grundpfeiler des Erfolgs

Moskau bei Nacht

In unserer ersten Etappe suchten wir eine Gegend, wo wir Fuß fassen können, einen beschaulichen Ort oder ein Dorf, auch eine Neugründung käme in Betracht. Von einem ersten Anlaufpunkt soll dann Stück für Stück, gerne mit neuen und mehr Teilnehmern, weiterentwickelt werden. Wir denken an einen regen und gesunden Austausch auf den Gebieten der Kultur, Jugend, Wissen und Wirtschaft. Denn Nachbarn, die sich gut kennen und sich gegenseitig unterstützen, können vieles viel besser: Kultur entwickeln und das eigene Potential entfalten, gesund bleiben und natürlich auch gemeinsam Schwierigkeiten lösen; besonders die scheinbar extra schwierigen, ohne sich von selbsternannten elitären Kreisen und ihren Lakaien in Medien und Regierung blenden zu lassen. Und genau dafür ist es gelungen, das Vertrauen eines Oberbürgermeisters und seiner Verwaltung zu gewinnen. Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. Anstatt ein Dorf aufwendig zu gründen, dürften wir uns ein hübsch gelegenes aussuchen und beginnen.

Und dieser sagenhafte Meilenstein war eingebettet in eine ganzen Reihe dicht gepackter Stationen, auf denen wir das russische Leben, Land und Leute, Geschichte und Kultur praktisch und buchstäblich fühlen konnten. Unsere Freunde führten uns und präsentierten ihre Welt und wir nahmen sie respektvoll und dankbar an. Es wurde auch auf individuelle Wünsche eingegangen. So begann unser Kennenlernen in einem russischen Restaurant, das auch noch „Russisches Restaurant“ hieß und war Startpunkt eines nächtlichen Rundgangs durch das Moskauer Zentrum.

Sightseeing

Der Deutsche Reichsadler im Militärmuseum der Russischen Armee

In den folgenden Tagen trafen wir uns mit patriotischen Freunden aus dem Gebiet Donezk und einem ehemaligen ukrainischen Soldaten. Gemeinsam besuchten wir das Militärhistorische Museum der Russischen Armee. Dort sahen wir den originalen Adler liegen, der 1945 noch auf dem Deutschen Reichstag stand. Im zweiten Weltkrieg ließen ca 27 Millionen Russen, davon ein Drittel gefallene Soldaten ihr Leben. Auf deutscher Seite waren es circa 6,3 Millionen, davon über 80% gefallene Soldaten. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs fanden auch bedeutende Ehrungen statt, unter anderem eines russischen Generals. Unser Mitglied Joachim gab anschließend ein Interview auf russisch. Weitere Stationen waren der Park der Katarina der Großen, die von vielen Russen gewürdigt wird, ein zum Museum umgebauter Zarenwohnsitz, ein Park der Patrioten mit Partisanendorf, ein Fürstenpark, dessen Mitbegründer nach Besuchen bei Freunden in England am Schicksal Rasputins mitwirkte. Gute Gespräche führend, wanderten wir zu einem Aussichtspunkt auf einem Hügel in Moskau, nahmen an einem heidnischen ,,Ivan Kupala“-Fest, nach alten slawischen und vedischen Bräuchen zur Ehrung der Sommersonnenwende, teil. Eine Fahrt auf der Moskwa, die Besichtigung des Kosmonautenparks und einiger beeindruckender Metroststationen, waren auch auf der Liste, bevor wir zu unserem eigentlichen Erfolg weit außerhalb Moskaus fuhren.

Von 12 Grad kaltem Wasser zur Zusammenarbeit

Nach einem kurzen Halt an einer heiligen Quelle – einige von uns tauchten gar komplett in das 12°C kalte Wasser ein – ging es zu den ersten wichtigen Gesprächen mit der Gebietsverwaltung. Unsere russischkundigen Teilnehmer erklärten unser Anliegen. Die Verwaltung in Form des Oberbürgermeisters und seines Stabes waren von unseren Absichten so beeindruckt, dass wir u.a. folgende Antwort bekamen:

„Wir halten euch für ehrliche Leute und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Fangen wir an.“

Vor einer gemeinsamen Fotoaufstellung bekamen alle ein Abzeichen mit dem Stadtwappen und eine Führung durch den örtlichen „Kreml“ mit eigens für uns organisierten Kirchenchor in einer Kapelle. Außerdem bot sich ein Berater der Verwaltung als Begleiter für die Region im sogenannten „Goldenen Ring“ an und unterstützt seit dem unsere Verbindung. Auf dem Rückweg nach Moskau verließen wir dann spontan den Asphalt und schauten uns ein erstes kleines Dorf an.

Eine Fügung?

Eine 80-jährige Bewohnerin einer über 100 Jahre alten Hütte lud uns nach einem kurzen herzlichen Gespräch ein, ihre Gemächer zu besichtigen. Wir nahmen das Angebot dankend an und staunten ehrfürchtig, wie einfach und zufrieden hier gelebt wird. Sie empfahl uns ein weiteres Dorf mit jungen Leuten gleich in der Nähe, das wir nach einer Weile und einigen hundert Metern zu Fuß auch fanden. Dort wurden wir zuerst skeptisch empfangen, schließlich betraten untypischerweise acht gut gekleidete Menschen ihr offenes Grundstück in der Einöde.

Nach Erklärung unseres Anliegens wünschten sie Pässe zum Beweis und umgehend wurden wir noch herzlicher empfangen. Über drei Stunden bekamen wir Garten, Sauna, Schuppen, Außentoilette und Haus gezeigt. Es gab Minztee mit Marmelade und getrocknetem Kürbis. Die putzigste Entdeckung unserer Reise war ein alter, geerbter Backstein, den sie in ihren neuen Kaminofen mit eingemauert hatten. Auf diesem befanden sich in kyrillischen Buchstaben die Initialen unserer Deutschen Mitte Д М. Ja die Wege des Herrn sind unergründlich! Vielleicht ein Zeichen höherer Mächte? Zum Abschied versprachen wir uns ein baldiges Wiedersehen.

Die Samen sind gesät

Zurück in Moskau besuchten wir natürlich noch das Lenin-Mausoleum an der Kremlmauer. Die Reise endete mit einem gemeinsam ausgerichteten Barbeceu bei unserem belgischen Freund Kris Roman von der „Euro-Rus“. Dabei sprach jeder einen Toast aus. Und einer wie der andere war genauso herzlich wie dankbar, fröhlich, tiefsinnig und friedlich verbunden mit der Freude auf unsere weiteren gemeinsamen lehrreichen, schweren und guten Wege. Die ersten Samen wurden vor langer Zeit gesät. Wir führen es fort und unterstützen das Wachsen, auch unser persönliches.

Für jegliche Unterstützung unseres Vorhabens und unserer Arbeit im Allgemeinen, sind wir wie immer sehr dankbar und wünschen allen eine gute Zeit und einen friedlichen Himmel über unseren Köpfen!