Die Jugend – Unsere gemeinsame Zukunft Teil I.
Wie sehr die Bedeutung der Jugend für unsere Gesellschaft abgenommen hat, wird im Rückblick auf die letzten 70 Jahre sehr deutlich. So sehr bemüht wie viele Eltern auch sind, so sehr steigt auch die Zahl derer welche in zerrütteten Verhältnissen ihren Alltag mit ihren Kindern erleben. Dabei sind Scheidungen oder der fehlende Kontakt zu einem Elternteil besonders schwierige Verhältnisse für ein Kind.
Beide Umstände haben eines gemeinsam. In beiden Fällen wird von ihnen nicht wirklich wahrgenommen wie die Kinder ihre Freizeit mit ihren Freunden gestalten. Und in wie weit sie dabei durch den aktuellen Trend im Wachstumsprozess einen Werdegang durchlaufen, welcher nicht unbedingt von jedem Elternpaar gewünscht ist. Die Folgen daraus können wir deutlich bei einem Vergleich mit früheren Zeiten erkennen. Je weiter man zurück geht, umso stärker ist das andere Bild. Bemerkenswert dabei ist, dass bis vor etwa 70 Jahren eine Veränderung der Jugend, somit der Familie und damit der Gesellschaft wesentlich langsamer voran ging, als es das eben in dieser Zeitspanne der Fall war.
Dazu sind seit der 68er Revolution die Heranwachsenden ebenfalls der so genannten antiautoritären Erziehung ausgesetzt. Diese wird zwar als fortschrittlich und politisch korrekt angesehen, da hier statt wie bei der autoritären Erziehung auf Gewalt verzichtet wird. Sie ist jedoch nur die stark ins Gegenteil verkommene andere Seite der Medaille.
Jene Gewalt bei der Erziehung wird hier durch pädagogische Maßnahmen ersetzt. Die Folgen daraus sitzen tief und sind von außen kaum erkennbar. Vor allem weil man ja selbst nur in seiner Generation aufgewachsen ist und sich höchstens über das Verhalten einer anderen Generation wundert. Das ist übrigens der Kern dieser Umerziehung. Teile und Herrsche auf höchstem Niveau. Und von Jahrzehnt zu Jahrzehnt haben sich die Felder der heranwachsenden Gruppen vervielfacht. Die vorangegangenen Generationen, seien es auch nur zehn Jahre, werden als unmodern abgestempelt. Seit den 90ern besteht dafür auch die Möglichkeit das Wort ,,uncool“ zu verwenden. Gerade in dieser Zeit und mit zunehmendem Einfluß durch die Film- und Musikindustrie hat das so genannte ,,Denglish“ Einzug in den deutschen Sprachgebrauch gefunden. Wie der Begriff schon heraus hören lässt, handelt es sich dabei um eine Mischung aus Deutsch und Englisch.
Die so zu nennende ,,Jugendsprache“ wird zusätzlich durch das hinein bringen von Wörtern aus dem orientalischen Raum vollendet. Sie formt sich dabei nicht zwangsweise nur durch Fremdwörter, sondern auch durch vulgäre Floskeln wie ,,Ich f*** deine Mutter“, H****sohn, oder Spast etc. aus . Das ist der traurige Punkt den wir mittlerweile erreicht haben. Selbstverständlich handelt es sich dabei nicht um die meisten, jedoch um eine immer steigende Zahl an Jugendlichen. Gerade im Zusammenhang mit einem Migrationshintergrund.
Über die Anfänge dorthin soll es heute gehen.
Der historische Ablauf der Generationen im Zuge der Umerziehung
Der Genickbruch den unser Volk 1945 erlitten hatte, zeichnete sich in der väterlosen Generation ab. Wenn der Vater nicht während des Krieges oder in den anschließenden Qualen durch die Alliierten verstorben ist, so waren die letzten jedoch noch bis spätestens 1955 in Kriegsgefangenschaft. Das fehlen des Vaters hatte dabei zur Folge, dass die Kinder sehr mütterlastig aufgewachsen sind. Wichtige Aspekte beim Aufwachsen blieben dabei gänzlich auf der Strecke. Vor allem bei den Knaben. Die Männlichkeit, wie man sie bisher in allen Generationen weiter gegeben hatte fing hier an einen Bruch zu erleiden. Von nun an waren es die Medien und Bildungsanstalten welche die Erziehung in immer früherem Kindesalter zusätzlich zu den Eltern übernahmen. Dabei gibt es einen roten Faden, welcher sich im Zusammenspiel in allen Lebensbereichen seit den 50ern bis heute durchzieht.
Die 50er Jahre:
Die neue von den Alliierten verordnete parlamentarische Demokratie für die Bundesrepublik in Deutschland musste erst einmal gelehrt und verstanden werden. Neue Schulbücher welche ausdrücklich nur unter ihrer Lizenz gedruckt werden durften, fanden Einzug in die Bundesrepublik. Rock n‘ Roll und Filme aus Hollywood kamen mit ihnen in die “neu gewonnene“ Freiheit (vor einem selbst). Gib der Sache einen Namen und es macht eine ganz andere Situation daraus. Die Heranwachsenden begannen von nun an Sympathie durch die damals verfügbaren Medien mit ihren Besatzern aufzubauen. Neue kulturelle Einflüsse aus den USA wurden mit großer Begeisterung nachgelebt. Die mittlere bis alte Generation war hingegen zum großen Teil verstört und dabei einfach nur froh endlich in Frieden leben zu können. Der Schmerz der vergangenen Jahre führte indes zu hohem Alkoholkonsum unter ihnen, weshalb der Familiensegen des Öfteren aufgrund von Gewalt in Verbindung mit den Kriegserfahrungen schief hing. Zu dieser Zeit waren Frauen auch noch abhängig vom Gehalt des Ehemannes, der es oftmals bereits in der ersten Woche versoffen hatte. Seelische Narben, die ab diesem Zeitpunkt unwissentlich an die nächste Generation weitergetragen wurden. Die daraus entstehenden Löcher konnten schon damals mit materiellem Wohlstand durch die wirtschaftlichen guten Jahre ausgeglichen werden. Tendenz steigend.
Im Schulunterricht wurde zusätzlich das Demokratische Grundverständnis an die Schüler heran getragen. Ohne überhaupt eine Alternative an dessen Seite zu stellen. Hier begann auch die Wurzel der offenkundigen Tatsache gelehrt zu werden, dass man von nun an nicht mehr als ein Nachkomme der historisch einmaligen Verbrechergeneration war.
Das eine schrittweise Veränderung aus diesen Anfängen begann hier ihren Lauf zu nehmen, hatten wohl die wenigsten auf dem Schirm. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Die 60er Jahre:
Das Jahrzehnt des Bruchs mit der Vergangenheit durch die Jugend und vor allem der Studentenbewegung. Bereits die Beatles hatten durch ihr Auftreten und den revolutionären Texten einschlägigen Erfolg bei der jungen Generation. Auf einmal waren Paartänze, welcher zuletzt Rock n‘ Roll einer war nicht mehr angesagt. Die langen Pilzhaarschnitte weckten bei den Älteren Empörung. So fing der erste richtige Jugendkult der Nachkriegszeit an. Ebenso das stückweise abwerfen von alten Gepflogenheiten.
Das Zitat aus dieser Zeit ,,Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren“ sagt wohl schon sehr viel über die nun neue gesellschaftliche Richtung, welche diese Generation Heranwachsender einschlagen würde aus. Die ,,Reeducation“ welche von Horxheimer, Adorno, Marcuse und weiteren Dozenten der Frankfurter Schule im Auftrag der Alliierten und im Zuge der Entnazifizierung gelehrt wurde, trug mit der 68er Bewegung ihre gewünschten Früchte. Hierarchische Strukturen, die altbekannte Rolle von Mann und Frau, ein frommes Sexualleben und viele weitere Traditionen der Gesellschaft wurden mit einem Mal durch Proteste aus der neuen linken Bewegung in Frage gestellt. Dabei hat sich die junge Generation erstmalig selbst von der alten gelöst. Und auch dieser Trend hielt in den nächsten Jahrzehnten weiter an.
Es ging bei den Demonstrationen ebenso gegen die Strukturen der Macht und um den Widerstand gegen die Kriegstreiber der damaligen Zeit. Der Umweltschutz fand hier seine Anfänge. Das waren zumal einige positive Aspekte dieser Bewegung.
Viele intellektuelle Protestler haben im weiteren Verlauf der nächsten Jahrzehnte Posten in öffentlichen Ämtern, Gewerkschaften und Parteien eingenommen. Dieser sozialistische Einfluss, und nichts anderes lehrte die Frankfurter Schule seit bestehen, zog sich seither mit einem Muster bis in die heutige Zeit. Man bezeichnet diesen salonfähig gemachten Marxismus bekanntlich als ,,Neomarxismus“.
Die 70er Jahre:
Die allgemein in den Jahren zuvor aufkommende weltweite Friedensbewegung hatte ihren Höhepunkt mit dem Abzug der amerikanischen Truppen aus Vietnam. Sie prägt auch heute noch viele Menschen und steht symbolisch für das Bild welches jeder vor Augen hat, wenn er an einen Friedensprotest denkt.
Bei einigen großen Festivals und dem Einfluss angesagter Musiker jener Zeit, konnte die (internationale) 68er Bewegung in die sogenannte Flower-Power Bewegung umgemünzt werden. Das bekannteste davon war wie jeder weiß das Woodstock-Festival. Texte, welche Sex, Drogen und die Freizügigkeit priesen, prägten diesen Trend. Jener Trend, welcher mit samt der Mode auch nach Deutschland herüber kam. Und mit LSD & Cannabis kamen weitere Neuheiten auf die Jugend zu. Neuheiten welche nicht unbedingt förderlich für den persönlichen Werdegang waren. Von nun an war auch dieser Samen gesät und im weiteren Verlauf besteht seither eine höhere Wahrscheinlichkeit einmal während der Jugend Drogen probiert zu haben.
,,Das Leben war eine Party“. Viele verloren sich in diesem Lebensstil. Aus den Anfängen der Freizügigkeit wurde ein wahrer Discokult mit allen seinen Facetten. Andere welche mittlerweile durch ihren Alltag der Generation Überfluß angehörten und sich um die Familie, sowie Arbeit kümmerten fanden keinen Anschluss mehr an die Jüngeren.
Auf der anderen Seite wurde beispielsweise über die RAF und anderen geheimdienstlichen Aktionen mit Gewalt ein Keil durch die damalige Friedensbewegung getrieben. Der Staat fing an durch die Terroranschläge der 70er Jahre immer mehr Einfluss über die Gesellschaft zu bekommen.
,,Wenn man die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu erlangen, wird man am Ende beides verlieren.“
Im nächsten Teil geht es weiter mit dem Zeitabschnitt der 80er Jahre bis heute. Und was wir letztendlich für ein Fazit aus der ganzen Entwicklung ziehen können.
Bis dahin wünsche ich euch schöne Tage und freue mich auf das nächste Mal.