Glyphosat macht krank (s. Arte-Doku mit Landwirt aus Schleswig-Holstein). Nein, sagt ein Professor und schon gibt es eine Verlängerung der Genehmigung durch die EU. Was bei der Bevölkerung längst angekommen ist scheint niemanden in der Politik zu interessieren.
Glyphosat wurde längst als gesundheitsschädlich bis tödlich erkannt. Menschen und Tiere sind bereits an den Folgen des Herbizides gestorben. Nahezu jeder Bürger in der EU hat Glyphosat im Urin. Über die Nahrungsmittel nehmen wir das Gift in uns auf. Auch Insekten gehen merklich zurück. Verschmutzte Windschutzscheiben – Fehlanzeige. Obsternte – kümmerlich. Bienen sterben.
Die Deutsche Mitte strebt eine ökologisch gesunde Landwirtschaft an und ist sich dem besonderen Schutz der Bienen bewusst.
Dr. Stephanie Seneff vom „Massachusetts Institute of Technology“ leitet eine 30-Jahresstudie über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krankheiten. Sie ist zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Glyphosat tötet die nützlichen Darmbakterien und macht die in vielen Impfstoffen für Kinder enthaltenen Chemikalien wie Aluminium, Quecksilber und Glutamin erheblich giftiger. Zudem greift Glyphosat vor allem Leber und Nieren an und hindert deswegen den Körper, sich von Glyphosat und anderen aufgenommenen Giften zu reinigen. Es hemmt außerdem die Fähigkeit der Leber, Vitamin D zu aktivieren, was den zunehmenden Vitamin-D-Mangel in der Bevölkerung erklärt. Zudem verursacht Glyphosat Allergien, Glutenunverträglichkeit und andere Darmprobleme.
Das Herbizid Roundup, hergestellt von Monsanto, wird tonnenweise auf unsere Felder ausgebracht und tötet alle Pflanzen, außer die genmanipulierte Roundup-Ready-Saat von Monsanto und Unkräutern, die sich angepasst haben wie z. B. das resistent gewordene „Super-Unkraut“ Palmafuchsschwanz. Es wird bis zu drei Meter hoch und verstreut jährlich eine Million Samen. Rund 250.000 m² Boden in den USA sind bereits von diesem Unkraut überwuchert, das entspricht mehr als der sechsfachen Fläche der Schweiz.
Die renommierte Sendung Monitor hat einmal recherchiert wie das Herbizid und andere Gifte trotz erdrückender negativer Erkenntnisse in die Genehmigungskette der EU gelangen. Man braucht nur einen willfährigen Professor. Wegen der aktuellen Brisanz hier unter dem Video ein großer Auszug des Transskripts der Sendung. Ein klassisches Beispiel von Gier frisst Hirn. Sehen Sie selbst.
Wenn in Deutschland Gesetze gemacht werden, spielen Sachverständige eine ganz entscheidende Rolle. Klar Politiker können ja nicht alles wissen und deshalb holt man sich Rat von außen. Unabhängig sollte er natürlich sein, vor allem wenn es um so wichtige Fragen wie unsere Gesundheit geht.
Davon kann bei dem Mann, über den wir jetzt berichten allerdings kaum die Rede sein. Ob Dieselabgase, Holzschutzmittel oder Glyphosat, seit Jahrzehnten taucht im Bundestag und vor Gerichten ein und derselbe unabhängige Sachverständige auf und gibt regelmäßig Entwarnung. Schon 1994 kam Monitor dem hochdekorierten Wissenschaftler auf die Schliche der von einem ehemaligen Staatsanwalt als „Falsch-Gutachter“ bezeichnet wird und erstaunlich enge Verbindungen zur Industrie hat und das bis heute.
Das große Bundesverdienstkreuz – mehr Ehre geht kaum in Deutschland – dieser Mann bekommt es für seine Leistungen zum Schutz von Mensch und Umwelt. Professor Helmut Greim, heute 81, Wissenschaftler, Toxikologe. Einer der herausragt wenn in Deutschland entschieden wurde wie gefährlich Stoffe sind: Greim war mittendrin. Hat die Debatte über Jahrzehnte mitgeprägt. Gerne getreu der Maxime alles halb so wild. Ob in Bundestagsausschüssen, Expertenkommissionen, Interviews oder Talkshows.
„Mit den 40 Mikrogramm und zweihundert Mikrogramm kann man gut leben. Absurd dass einzustufen als kanzerogen (krebserregend) für den Menschen. Da wird schon sehr viel spekuliert was hier vorgetragen wird.“ Zitat Greim
Greim zeigt klare Kante. Stickoxide – kein Problem, Glyphosat – nicht krebserregend, Dioxin – harmlos, PCB – kaum schädlich.
Es war immer das Gleiche, überall wo es um giftige Stoffe ging hat Greim Entwarnung signalisiert. Es war alles ungiftig. Er ist vor allen Dingen dann immer präsent, wenn Industrieinteressen im Raume stehen weil hier bestimmte Stoffe verboten werden sollen oder ihre Nutzung eingeschränkt werden soll.
2015 etwa, Landwirtschaftsausschuss im Deutschen Bundestag. Greim ist als unabhängiger Sachverständiger geladen. Es geht um Glyphosat, den Wirkstoff in vielen Pflanzenschutzmitteln. Weltweit eingesetzt und seit Jahren umstritten. Das Krebs Forschungsinstitut der WHO hat Glyphosat gerade als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Greim gibt Entwarnung:
„Ich muss sagen, ich habe eigentlich überhaupt kein Verständnis über die ganze Aufregung. Es ist nicht krebserzeugend.“ In einer eigenen Studie zu den Krebsgefahren von Glyphosat arbeitete er mit einem ungewöhnlichen Co-Autoren, David Saltmiras, ein Mitarbeiter von Monsanto, dem größten Hersteller von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln. Ganz im Sinne des Konzerns kommt die Studie zu dem Schluss, Glyphosat sei eher harmlos.
Für seine Expertise ist Greim von Monsanto bezahlt worden. Die Ergebnisse habe das aber nicht beeinflusst, sagt er: „Es ist so, es ist Fakt und nicht entspricht es Monsantos Wünschen sondern das ist nun mal zufällig, haben sie Glück gehabt, dass das was da zusammengestellt ist, dass das eben negativ ist.“ sagt Greim. „Aber Sie haben sich eben schon bezahlen lassen.“ fragt der Reporter. „Ich habe es ja gesagt. Würden sie vielleicht irgendwas tun ohne das sie bezahlt werden, nur für die die freundlichen Augen?“
Wer bezahlte Aufsätze für den Agrarkonferenz Monsanto schreibt, der kann in meinen Augen kein unabhängiger Experte im Bereich Glyphosat und Pflanzenschutzmittel seien.
Wie kommt so jemand als unabhängiger Sachverständiger in einen Bundestagsausschuss? In diesem Fall wurde Greim von der CDU/CSU Fraktion Vorgeschlagen. Mit seiner Vita hatte man sich offenbar aber nicht wirklich befasst.
„Die Wissenschaftler, die wir von der Union einladen, die sind unabhängig sonst würden wir sie gar nicht einladen“ sagt Hermann Färber (CDU). Nun aber Herr Greim wird von Monsanto bezahlt und übernimmt 1:1 die Position von Monsanto. Da kann man jetzt schlecht davon sprechen dass er unabhängig ist.
„Da kann ich ihnen jetzt so zum aus dem Stegreif raus auch nichts dazu sagen, möchte auch jetzt wirklich, äh…, wir müssen uns auf die aktuellen Dinge bestehen, es ist auch nicht entscheidend was der Herr Greim sagt, entscheidend was die Bewertungsbehörden sagen.“ Stammelte der CDU Politiker.
Dabei hätte man eine gewisse Industrienähe durchaus erahnen können. Monitor ist Greim schon 1994 aufgefallen es ging um giftiges PCB in Holzschutzmitteln. Zehntausende Menschen waren dadurch krank geworden.
Verhandelt wurde der Skandal in einem der größten Umweltprozesse in Deutschland. Greim trat dort als Sachverständiger auf und führte die Schädigungen ganz herstellerfreundlich auf andere Faktoren zurück.
„Er war ein Falschgutachter, er hatte die Bezeichnung Sachverständigengutachter nicht verdient, er stand erkennbar auf der Seite der Hersteller und hatte mit objektiver Wissenschaftlichkeit nichts im Sinn“ so jedenfalls der damalige Staatsanwalt Prof. Erich Schöndorf.
Greim weist das zurück und seine Karriere lief weiter gut auch in zahlreichen EU-Expertenkommissionen. Mit der vorgeschriebenen Kennzeichnung seiner Verbindungen zur Industrie nahm er es dabei nicht immer so genau.
Bei den Angaben für ein wichtiges Expertengremium der EU-Kommission vergaß er zum Beispiel, dass er auch für Forschungseinrichtungen tätig war, die maßgeblich von der Chemie- und Autobranche finanziert wurden.
Wie die Industrielobby die Behörden unterwandert, ist lange bekannt. Die DM kämpft auch gegen diese Korruption. Wir sehen das und machen etwas dagegen. Machen auch Sie mit bei der Deutschen Mitte. Artikel zur Großdemo am 20. Januar 2018 in Berlin
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