Über den Sylter Geisterzug, mit dem hochtrabenden Namen „Sylt Shuttle Plus“ (SSP) ist schon viel berichtet worden. Wir wagen hier eine weitere Sicht auf diesen Schildbürgerstreich der Deutschen Bundesbahn (DB), der schon fast etwas von Satire hat.
Ausnahmslos jeder vernünftig denkende Mensch schüttelt den Kopf, wenn er Hintergründe und Zusammenhänge über den Sylter Geisterzug erfährt. Seit 2015 regiert nicht die Vernunft, sondern – ja was eigentlich? Wie die Shz bereits im Mai 2015 berichtete werden alle 70 Trassen jährlich neu an Anbieter vergeben. Aha – der freie Wettbewerb. Es gewinnt immer der Anbieter, der die längste Strecke fahren will. Furchtbar dämliche Regel, denn jetzt konnte praktisch jeder Anbieter die Bundesbahn überbieten und so ließ sich die DB etwas Besonderes einfallen um den Bieterwettbewerb zu gewinnen, koste es was es wolle. Sie hängte einen Dieseltriebwagen, der Baureihe 628 an und behauptete damit den längsten Weg zu haben. Zusätzliche Betriebskosten in Form von Kraftstoff, Wartung, Löhne für Zugführer usw. Der Irrsinn dauert bis heute an.
Nun fährt der Geisterzug 24 Mal am Tag leer von Niebüll nach Bredstedt und „lässt gefühlt unsere Bahnübergänge den ganzen Tag geschlossen.“, so der Bürgermeister Stephan Koth aus Stedesand, im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. (Quelle)
Es gibt sogar Haltestationen, wo der Zustieg gar nicht möglich ist, weil der Bahnsteig zu kurz ist. Zudem blockiert das satirische Anhängsel auch noch für 15 Minuten so manchen Bahnübergang und stellt Autofahrer reichlich auf die Geduldprobe. Anwohner beschweren sich über die vollkommen unnötigen Dieselabgase wegen der Rangierfahrten des SSP.
Der Sylter Geisterzug – Abbild der globalen Politik
Was ist wirklich los im Tollhaus Deutschland? Das amerikanische Konkurrenzunternehmen Railroad Development Corporation (RDC) – will auch in Deutschland Geschäfte machen, nahm die lukrative Sylt-Linie ins Visier und trat als Wettbewerber auf. Doch die DB wollte sich das nicht wegnehmen lassen und musste den unliebsamen Konkurrenten aus dem Feld drängen. OK, kann man machen, aber hier sehen wir nicht nur die Satire, sondern die perversen Auswirkungen der Globalisierung. Die EU ist eigentlich zu genau diesem Zweck gegründet worden, Ideengeber waren und sind die Verfechter des Neoliberalismus, also Konzerne und Kartelle.
An diesem grotesken Beispiel erkennen wir vor allem die Fehler in unserer gegenwärtigen Politik. Da verstehen wir sogar plötzlich Donald Trump mit seinem berühmt gewordenen Ausspruch „America first“. Nicht zuletzt wegen solcher Possen wie beim Sylter Geisterzug begreifen wir weshalb sich Trump wortgewaltig über die unfaire Behandlung deutscher Firmen beschwert. Amerikas Wirtschaft leide darunter, meinte er, und mokierte sich weiter über noch ausstehende Waffeneinkäufe der Nato. Was macht Frau Merkel? Sie kauft ein. Yeah…
Die Deutsche Mitte sieht die negativen Seiten des Globalismus und des Neoliberalismus klar und deutlich und kennt die Wege der Vernunft. Mit der Homepage haben wir eine gute Basis um Aufklärung zu betreiben (hier und hier) und unsere Lösungen vorzustellen, ein ständig laufender Prozess. Es geht darum die großen Zusammenhänge mit Mensch, Wirtschaft und Natur zu betrachten und im Schluss die Vernunft walten zu lassen. Als Partei können wir sogar eines Tages die Gesetzgebung zu einem gesunden Rahmen machen, denn auch das ist aus unserer Sicht dringend reformbedürftig. Viel zu Viele unsinnige Gesetze sind in der Vergangenheit durch Lobbyisten und Konzerne auf den Weg gebracht worden und nützten selten der Allgemeinheit. Wir nennen das auch Korruption, wenn es sein muss.
Mitunter kommt uns der ganze Politikbetrieb in Deutschland so vor wie der Geisterzug, der nicht aus Vernunft, sondern aus ganz anderen Erwägungen heraus an einen Hauptzug angehängt wurde. Die Fahrgäste im Anhänger können praktisch machen was sie wollen, der Zug fährt unbeirrt in eine Richtung. Unser Geisterzug ist sogar gänzlich leer…